Stahlbeton-Stützwand für die neue Bahnstrecke
Vortunnel "Tunnel Silltal" durch den Osthang des Bergisel
Zwei jeweils ca. 130 m langen Tunnelröhren des Tunnelabschnittes "Viller Berg"
Eisenbahnbrücken über die Sill, eine für das Ost- und eine für das Westgleis
Ausführendes Unternehmen: PORR Bau GmbH Tiefbau Niederlassung Tirol Kematen.
Vergabesumme: 59,5 Mio. Euro
ARBEITEN OBER TAGE:
Der Großteil der Arbeiten spielte sich in diesem Baulos nicht tief im Gebirge sondern ober Tage ab. Im Anschluss an das Nordportal wurden zwei Eisenbahnbrücken, eine Stahlbetonstützwand neben der Sill, eine neue Straßenzufahrtsbrücke in die Sillschlucht und eine Fußgängerbrücke über die Sill errichtet. Weiters wurden aufwändige Hangsicherungsarbreiten vorgenommen und zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt. Insgesamt 350 m Flussbau dienten dazu, um den Hochwasserschutz sicherzustellen und die Fischpassierbarkeit im Fluss zu ermöglichen.
AUSGLEICHSMAßNAHMEN:
In diesem Baulos wurden zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt, insbesondere 350 m Flussbau, um die Sill besser in ihren natürlichen Lebensraum einzubinden und die Fischpassierbarkeit im Fluss zu gewährleisten. Durch Renaturierungsmaßnahmen, wie die Geländeüberformung des "Tunnel Silltal" und die Bepflanzung mit typischen heimischen Baum- und Straucharten, wird das Erscheinungsbild der Sillschlucht größtmöglich in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
Sprengvortrieb
Im Bereich des Nordportals des BBT in der Innsbrucker Sillschlucht wurden zu Beginn rund 50 m Tunnel mittels Bagger, unter Einsatz eines Rohrschirms und weiterer Sicherungsarbeiten, aufgefahren, bis der Vortrieb sicher im Festgestein angelangt war und somit konventionell, d.h. im Sprengvortrieb fortgesetzt werden konnte. Im Mai 2022 konnten die beiden durch den „Viller Berg“ verlaufenden Tunnelabschnitte im Baulos H21, der 120 m lange Haupttunnel Ost und der 130 m lange Haupttunnel West, fertiggestellt werden. Damit war der Tunnelvortrieb dieses Bauloses abgeschlossen. Am 17. September 2024 erfolgte der Durchschlag im östlichen Haupttunnel zwischen den beiden österreichischen Baulosen „H21 Sillschlucht“ und „H41 Sillschlucht-Pfons“.
Offene Bauweise
Der 130 m lange Tunnel „Silltal“ durch den Osthang des Bergisel wurde in sogenannter offener Bauweise errichtet. Dafür wurden zunächst ca. 60.000 m3 Material vom Hang abgetragen. Im nächsten Schritt wurde dann ein künstlicher Betontunnel errichtet. Anschließend wurde das Betonbauwerk wieder mit dem zuvor abgetragen Material aufgeschüttet und mit typischen heimischen Baum- und Straucharten, begrünt, sodass das Erscheinungsbild der Sillschlucht größtmöglich in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurde.
Nach den Bauarbeiten wurden weitreichende Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt und das Wegenetz in die Sillschlucht erweitert. So konnte der Flusslauf der Sill bei Innsbruck verbreitert und die Fischpassierbarkeit nach 500 Jahren Unterbrechung wieder hergestellt werden. Der Bevölkerung steht ein naturnahes Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt zur Verfügung. Das neu angelegte Wanderwegenetz ist ab Frühjahr 2025 zugänglich. Bereits Ende 2024 wurden annähernd alle Bauwerke begrünt und Geländeüberschüttungen renaturiert. Um der besonderen Situation am Rande des Stadtgebietes Rechnung zu tragen, wurden die Bauarbeiten zum Schutz der AnwohnerInnen vor Lärm in einer 5-Tage-Woche ohne Nachtarbeit durchgeführt.