In diesem Baulos wurden rund 6 Tunnelkilometer errichtet...
...davon 4,5 km Haupttunnel.
ca. 1,5 km Verbindungstunnel zu Bestandsstrecke und Bahnhof Franzensfeste
...mit einem Durchmesser von bis zu 80 m bis auf Tunnelhöhe (ca. 20-25 m Tiefe) wurden errichtet.
Ausführende Arbeitsgemeinschaft: Konsortium RTI Isarco s.c.a.r.l.: Webuild Italia S.p.A. (ehemals Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra, Collini Lavori S.p.A
Vergabesumme: 120 Mio. Euro
ITA TUNNELING AWARD 2024: GEWINNER
Die ITA (international Tunneling Association) Awards sind eine wichtige internationale Auszeichnung für Tunnelprojekte. Gleich zwei Projekte schafften es unter die vier Finalisten in der Kategorie "Projekt des Jahres". Umso stolzer sind wir auf das Ergebnis der ITA Awards: Die Lose "H52 Hochstegen" und "H71 Eisackunterquerung" haben den ersten bzw. zweiten Platz in der Kategorie der bis 2023 fertig gestellten Projekte mit einem Kostenrahmen zwischen 50 und 500 Millionen Euro belegt.
Alle Vortriebe dieses Bauloses wurden mit Dezember 2022 abgeschlossen
Alle Tunnel dieses Bauloses wurden zur Gänze im bergmännischen Vortrieb unter äußerst variablen geologischen Bedingungen mit folgenden Vortriebs- und Sicherungsmethoden aufgefahren.
Sprengvortrieb (Drill & Blast) in den Festgestein-Abschnitten (Brixner Granit); subhorizontale Voraussicherung mittels Quick Set Jet Grouting (QSJG®) in den Abschnitten im Lockergestein der Talsohle; subhorizontale Voraussicherung mittels Quick Set Jet Grouting (QSJG®) und Roto Injection Controlled Parameters (RICP) in den gemischten Abschnitten Lockergestein/Verwitterungsbasis; Vertikale Voraussicherung ab Geländeoberkante mit bifluiden Jet-Grouting-Säulen in den Abschnitten im Lockergestein der Talsohle mit geringen Überlagerungen; subhorizontale Voraussicherung mittels Vereisung in den Abschnitten unterhalb des Eisack.
Vor dem Vortrieb der Tunnel, die den Fluss unterqueren, wurden vier große Schächte bis auf Tunnelniveau (in einer Tiefe von ca. 20-25 m) ausgebrochen. Von diesen Schächten aus erfolgte der Vortrieb der Tunnelröhren in Richtung Norden.
Insgesamt wurden 4,5 km Haupttunnel und 1,2 km Verbindungstunnel mit der Bestandsstrecke aufgefahren. Alle Vortriebe dieses Bauloses wurden im Dezember 2022 abgeschlossen.
JET-GROUTING
Damit der Tunnelbau im Lockergestein überhaupt möglich war und der ausgebrochene Tunnel nicht sofort wieder einstürzte, musste das Lockergestein verfestigt, d.h. stabiler gemacht werden. Dazu wurde ein Zementgemisch von der Oberfläche aus vertikal in den Boden injiziert. Dadurch entstanden feste, säulenförmige Strukturen, die das Lockergestein kompakter machten und so einen sicheren Ausbruch mit Sprengstoff bzw. Hydraulikhammer ermöglichten.
VEREISUNG
Eine besondere Herausforderung stellte die Unterquerung des Flusses Eisack dar. Im Vergleich zu einer Verlegung des Flusses ist die Unterquerung jedoch eine wesentlich umweltfreundlichere Lösung. So wurden auf beiden Seiten des Flusses je zwei Schächte mit einem Durchmesser von durchschnittlich 60 bis 80 Metern und einer Tiefe von rund 25 Metern errichtet. Vom Grund der der Schächte aus wurden die Tunnelröhren unter dem Fluss vorgetrieben. Der Tunnel wurde wasserdicht isoliert und mit Beton ausgekleidet, damit auch nach der Vereisung kein Wasser eindringen kann.