Am 8. August 2023 wurden die Bauarbeiten für die künftigen Haupttunnel im Baulos Eisackunterführung abgeschlossen. In 8 Jahren Bauzeit wurden mehr als 6 km Tunnel samt Innenschale errichtet.
In diesem Baulos wurden rund 6 Tunnelkilometer errichtet...
...davon 4,5 km Haupttunnel.
ca. 1,5 km Verbindungstunnel zu Bestandsstrecke und Bahnhof Franzensfeste
...mit einem Durchmesser von bis zu 80 m bis auf Tunnelhöhe (ca. 20-25 m Tiefe) errichtet.
Dieses Los wurde mit einer Auftragssumme von 301 Mio. EUR an das Konsortium RTI Isarco s.c.a.r.l., bestehend aus Webuild Italia S.p.A. (ehemals Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra und Collini Lavori S.p.A., vergeben.
ABGESCHLOSSENE ARBEITEN
Bis Ende 2016 wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt: die Verlegung der Staatsstraße SS12, die Errichtung von Brücken über den Eisack und den Weißenbach sowie einer Unterführung der Brennerbahn und einer direkten Anbindung an die Autobahn. Durch diese Baumaßnahmen wurde im Talboden der notwendige Platz für die Baustelleneinrichtung und die Durchführung der Bauarbeiten geschaffen. Durch die direkte Anbindung an die Autobahn konnte zudem die Durchfahrt der Baufahrzeuge durch die Ortschaften vermieden werden.
Mit dem Durchschlag im Mai 2022 konnte der Vortrieb der Haupttunnel im Baulos Eisackunterquerung abgeschlossen werden. Die beiden ehemals getrennten Baulose H61 Mauls 2-3" und H71 Eisackunterquerung" bilden nun eine durchgehende Verbindung von Franzensfeste bis kurz vor den Brenner. Im August 2023 wurde der Bau der zukünftigen Haupttunnel im Baulos H71 abgeschlossen. In acht Jahren Bauzeit wurden mehr als 6 km Tunnel inklusive Innenschale errichtet.
Mit der Gestaltung der Außenbereiche wurden die Arbeiten im südlichsten Baulos des Brenner Basistunnels abgeschlossen. Ziel der Renaturierung mit über 50.000 Pflanzen ist es, den gesamten Baustellenbereich wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Um die bestehende Flora und Fauna im und am Wasser zu erhalten, wurde auf eine Umleitung des Flusses Eisack verzichtet.
Auch bei diesem Baulos wurde großer Wert auf umweltschonende Bauweisen gelegt, um die natürlichen Lebensräume im Projektgebiet bestmöglich zu erhalten und die ökologischen Auswirkungen während der Bauphase zu minimieren.
JET-GROUTING
Damit der Tunnelbau im Lockergestein überhaupt möglich war und der ausgebrochene Tunnel nicht sofort wieder einstürzte, musste das Lockergestein verfestigt, d.h. stabiler gemacht werden. Dazu wurde ein Zementgemisch von der Oberfläche aus vertikal in den Boden injiziert. Dadurch entstanden feste, säulenförmige Strukturen, die das Dadurch entstanden feste Säulenstrukturen, die das Lockergestein kompakter machten und so einen sicheren Ausbruch mit Sprengstoff bzw. Hydraulikhammer ermöglichten.
VEREISUNG
Eine besondere Herausforderung stellte die Unterquerung des Flusses Eisack dar. Im Vergleich zu einer Verlegung des Flusses ist die Unterquerung jedoch eine wesentlich umweltfreundlichere Lösung. So wurden auf beiden Seiten des Flusses je zwei Schächte mit einem Durchmesser von durchschnittlich 60 bis 80 Metern und einer Tiefe von rund 25 Metern errichtet. Vom Grund der der Schächte aus wurden die Tunnelröhren unter dem Fluss vorgetrieben. Der Tunnel wurde wasserdicht isoliert und mit Beton ausgekleidet, damit auch nach der Vereisung kein Wasser eindringen kann.